11. Januar 2016

Carl von Linné und sein schwieriges Verhältnis zu Fossilien

Carl von Linné  (1707-1778) ist berühmt für die Einführung der binären Nomenklatur mit Gattungs- und Artname und der Klassifizierung alles irdischen Lebens. Weniger bekannt ist das er auch Mineralien als Regnum lapideum in seinem Werk „Systema Naturae" (1735) behandelt und eine Einteilung nach äußeren Merkmalen, besonders der Kristallform, vorschlägt.

 
Abb.1. Carl von Linnés "Systema Naturae", Ausgabe von 1770, mit einer Tafel die verschiedene Kristallformen zeigt.

Fossilien wurden dagegen eher stiefmütterlich behandelt. Das berühmte Skelett eines Riesensalamanders teilt er als Homo diluvii testis den Anthropolithen (Menschenstein) bzw. Zoolithus Petrifactum (von zoon= Geschöpf oder Gestalt und lithos=Stein) zu. 



Die Bezeichnung spricht dafür das Linné Fossilien als Steine, die nur dem Äußeren nach Tieren ähneln, betrachtet und er teilt sie auch dementsprechend den „echten Steinen und Mineralien“ zu. Vor Linné hatten einzelne Naturforscher Fossilien bereits als versteinerte Lebewesen gedeutet, aber dank Linnés Arbeit und Autorität  wird diese Erkenntnis  fast weitere 100 Jahre brauchen um sich endgültig durchzusetzen.

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